Bevor wir unser rollendes Zuhause in die Winterruhe schicken, führt uns am Freitag, den 21. Oktober die letzte Fahrt nach
BRAUNSCHWEIG,
in die Stadt des Löwen.
Durch die frühe Abfahrt um 11.00 Uhr entgehen wir den bekannten Freitagnachmittagsstaus im Großraum. Über die A73, vorbei an Bamberg und Coburg, durch den Thüringer Wald, wechseln wir auf die A71. Die Autobahn führt durch den längsten Straßentunnel Deutschlands, den über acht Kilometer langen Rennsteigtunnel. Wir passieren Erfurt und an der Ausfahrt 4, Heidrungen, verlassen wir die Schnellstraße Richtung Bad Frankenhausen.
Ein komfortables Quartier finden wir auf dem Wohnmobilstellplatz an der Kyffhäuser Therme. Im Sprühregen spazieren wir durch das Fachwerkstädtchen, besuchen den angeblich höchsten schiefen Kirchturm der Welt und kehren in der „Alten Hämmelei“ ein. Auf dem Weg zurück sehen wir, dass der Aufbau Ost doch noch nicht überall angekommen ist.
In der Nacht schüttet es pausenlos. Am nächsten Morgen fahren wir auf der L 2292 um das, wegen Straßenbauarbeiten gesperrte, Kyffhäusergebirge herum Richtung Norden. Die Strecke führt durch riesige Waldgebiete, unendliche Ackerflächen und wenige Ortschaften. Zum Großteil über glatte Pisten (Aufbau Ost), aber auch einige Rüttelstrecken sind dabei.
Unser Ziel ist der Hexentanzplatz im Harz, hoch über Thale gelegen. Wir besichtigen das Hexenmuseum, das Bergtheater mit seiner sensationellen Aussicht und die Walpurgishalle. An jeder möglichen und unmöglichen Stelle sind Verpflegungsstationen und Souvenirbuden aufgestellt, sodass der Kommerz im Vordergrund steht.
Bei 3° verzichten wir auf eine Fahrt mit der Allwetter-Rodelbahn, löhnen 6,- € Parkgebühr für etwa drei Stunden und fahren ins Tal zum angeblich höchst erschreckenden „Obscurum“. Das Museum der Hexerei und der dunklen Mächte befindet sich im Bahnhofsgebäude von Thale.
Wir aber gruseln uns kein bisschen, denn wir sind ja gestählt von den „Spielen“ einer uns bestens bekannten Mannschaft.
Weiter geht unsere Fahrt über die B81 nach Ilsenburg, im Nordharz gelegen. Am Ortsende führt eine Rüttelstrecke ins Ilsetal, zu einem sehr gut ausgestatteten WoMo-Stellplatz. Das Abendessen genießen wir in der nahe gelegenen „Alten Nagelschmiede“.
Am Sonntagmorgen lassen wir uns Zeit und verfassen diese Zeilen, bevor wir nach Braunschweig zum "Stadion an der Hamburger Straße" fahren. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Securities penibelst darauf achten, niemanden vor 11.30 Uhr auf den Parkplatz P4 zu lassen. Auch bei der Durchsuchung werden wir wieder mal wie Schwerverbrecher behandelt. Im Gästeblock treffen wir auf die altbekannten Gesichter, ca. 250 werden es schon sein. Unser Fanklub ist mit zwei Kleinbussen angereist.
Zum Spiel:
Bereits nach zwei Minuten hätten die Blau-Gelben in Führung gehen müssen. Doch dann fangen sich unsere Jungs und halten dagegen.
Selbst als der „Unparteiische“ unsere Nummer 23, Sararer, vom Platz stellt, einen unbe- rechtigten Elfmeter pfeift und auch sonst sehr einseitig entscheidet, lassen unsere Idole die Köpfe nicht hängen und beißen zurück.
Kurz vor dem Schlusspfiff bringt ein klasse Freistoß vom Zulj den Tabellenführer noch mal gehörig ins Schwitzen, aber leider reicht es nicht für ein Remis. Somit müssen 10 Fürther gegen 11+1 Braunschweiger die 0:1 Niederlage hinnehmen. Daß der Siegtreffer aus Abseitsposition erzielt wird, passt ins Bild.
Bald nach dem Abpfiff sind wir auf der A2 und zweigen am AK Magdeburg auf die A14 Richtung Süden ab. Nach über zweistündiger Fahrt erreichen wir bei beginnender Dunkelheit die Ausfahrt Ilmenau-Ost an der A71 und ab gehts in den Rennsteig. Auf der abenteuerlich kurvigen Strecke zwingen uns die pechschwarze Nacht und mehrere Rudel Rehe zur absolut langsamen Fahrt, einmal müssen wir sogar anhalten, weil die Geweihträger nicht weichen wollen. Die 25 Kilometer nach Frauenwald zum Waldhotel Rennsteighöhe sind nach einer guten halben Stunde geschafft. Zum Abendessen genießen wir wieder mal ein ausgezeichnetes Wildsamtsüppchen und geräucherten Rehschinken.
Die Nacht verbringen wir auf dem Hotelparkplatz, die Heizung läuft auf Hochtouren, denn draußen geht die Temperatur auf 0 Grad zurück. Am eisigen Morgen ist das Waldgebiet in dicken Nebel gehüllt. Nochmal 25 Kilometer durch den Naturpark Thüringer Wald und wir erreichen an der Einfahrt 4, Schleusingen, die A73.
Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir gegen Mittag an der Ausfahrt Poppenreuth, nach vier Tagen und 924 Kilometern, vermutlich als letzte Rückkehrer wieder unsere geliebte KLEEBLATTSTADT. Somit ist das Wohnmobiljahr 2016 beendet und wir mischen uns alsbald wieder unter die Busgesellschaft.
Fred und Fredin Treu Fürth Bilder