Von Berlin fahren wir über Lübeck (Verwandtenbesuch) und Travemünde am Sonntag den 22.09.2013 nach
HAMBURG
Im Westen der Hansestadt lockt uns die 32000 Einwohner-Gemeinde Wedel, mit einem komfortablen Wohnmobil-Stellplatz und der Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm Höft“. Hier werden die größten Pötte der Weltmeere vor der Einfahrt in den Überseehafen mit dem Abspielen ihrer Nationalhymne und dem Hissen der Landesflagge begrüßt.
Wir treffen auf St.Pauli- und HSV-Fans, die uns natürlich Erfolg oder eben Misserfolg wünschen. Tags darauf fahren wir mit der S-Bahn zu den Landungsbrücken, buchen eine Stadtrundfahrt und laben uns an köstlichen Fischbrötchen. Nachdem wir bei einer Hafenrundfahrt die riesigen Dockanlagen, Containerterminals und die Speicherstadt bestaunt haben, treten wir, ziemlich geschafft, die Rückfahrt nach Wedel an.
Am nächsten Morgen setzten wir unser Mobil zum Campingplatz in HH-Stellingen um, etwa drei Kilometer vom Volksparkstadion, das sie jetzt Imtech-Arena nennen, entfernt. Nochmal fahren wir in die Innenstadt und genießen, nach einem Spaziergang durch die Einkaufsstraßen, die pure Natur im „Planten un Blomen“.
Der einsetzende Sprüh- und Nieselregen treibt uns in die U-Bahnstation St. Pauli und gegen 15 Uhr sind wir wieder am Campingplatz.
Überraschenderweise ruft ein Fan-Klub-Mitglied an, er will eventuell mal vorbeischauen.
Tut er dann doch nicht, aber egal, um 19 Uhr machen wir uns auf die Socken. Wegen der schlechten Erfahrungen vom März dieses Jahres, geben wir uns lieber nicht als Fürther Fans zu erkennen und latschen mit tausenden von Schwarz-Blauen zur Arena.
Von Fantrennung keine Spur, auch die Staatsmacht hält sich zurück, nur die Vierbeiner, auf denen sie hocken, scheißen den Weg voll. Nach den laschen Eingangskontrollen, treffen wir im zugigen Gästebereich auf die altbekannten Gesichter. Etwa 200 Fürther dürften es sein, für einen Dienstagabend, 600 Kilometer fern der Heimat, gar nicht mal schlecht.
Zum Spiel:
Vor knapp 29000 Zuschauern entwickelt sich ein ansehnliches Spiel. Hesl hält in der ersten Halbzeit den Kasten mit einigen Paraden sauber, unsere ein oder zwei Torchancen verfehlen das Ziel. In der zweiten Hälfte lässt unser Keeper in der 64. Minute den Ball unglücklich abprallen, ein Hamburger ist zur Stelle und das einzige Tor des Spieles ist gefallen.
Unsere Truppe ist absolut ebenbürtig, leider versemmelt der eingewechselte Füllkrug kurz vor Schluss eine 1000%ige.
Etwas traurig verabschiedet sich die Mannschaft von den Mitgereisten und wir treten missmutig den Rückweg an.
Eingekeilt in der Menschenmasse verpassen wir in der Dunkelheit den Abzweig zur bekannten S-Bahn-Station und finden uns 20 Minuten später auf einem Großparkplatz wieder, dessen Lage uns völlig fremd ist. Es ist jetzt 22.45 Uhr, mittlerweile bei 10 Grad schon ziemlich frisch und wir haben weitestgehend die Orientierung verloren. An einer sechsspurigen Ausfallstraße stoppen wir ein zufällig vorbeifahrendes Taxi, das uns zum Campingplatz zurück bringt, danke und gute Nacht.
Am nächsten Morgen fahren wir auf der A7 durch den Elbtunnel nach Süden und da wir die üble Rüttelstrecke ab Hannover nur zu gut kennen, zweigen wir auf die A2 Richtung Osten ab. Am AK Braunschweig-Nord biegen wir nach Süden ab auf die A395, die nach knapp 40 Kilometern endet. Nun also weiter auf der B6 Richtung Blankenburg und im Harz-Dorf Ilfeld/Sofienhof finden wir am Gasthof ein komfortables Plätzchen zum Übernachten. In der Ziegenalm kaufen wir Ziegensalami, Ziegenkäse, Ziegeneis und einen 30%igen Ziegenfurz.
Nach einer herrlich ruhigen Nacht und Frühstück im Gasthaus geht’s wieder auf die Piste. Die B4 bringt uns durch „blühende Landschaften“, nach Nordhausen und Sondershausen, bis zur Autobahneinfahrt bei Erfurt. Für die 84 Kilometer brauchen wir über 2 Stunden. Weiter Richtung Süden auf der A71 durch den Rennsteig mit seinen vier, insgesamt über 15 Kilometer langen Tunneln, am Dreieck Suhl zweigen wir auf die A73 ab. An Coburg und Bamberg vorbei erreichen wir nach 7 Tagen und 1517 Kilometern unsere geliebte KLEEBLATTSTADT.
FRED + FREDIN