Donnerstag, 15.Mai 2014. Bei Vollmond starten wir, kurz nach fünf Uhr, vom Laubenweg aus zum Relegationsspiel beim
HAMBURGER SV
Auf bekannter Route über Würzburg und Fulda, empfängt uns die Hessische Rhön mit dichtem Nebel. Um halba achta legen wir bei frischen 5 Grad am Rasthof Großenmoor ein Kaffeepäuschen ein. Dank an unsere beiden bestens bekannten Busdirigenten. Beim Passieren der Niedersächsischen Universitätsstadt Göttingen beginnt es kräftig zu regnen. Die Stimmung unter den 40 Mitreisenden ist, sagen wir mal: verhalten optimistisch. Trotz etlicher Baustellen kommen wir zügig voran und um 10.30 Uhr folgt nach 450 Kilometern am Rasthof Hannover-Wülferrode die nächste Multifunktionspause.
Weiter geht’s auf der A7, über’s Maschener Kreuz, durch den 3325 Meter langen Elbtunnel, zur S-Bahn Station Hamburg- Stellingen. Dort steigt die gesamte Mannschaft um und fährt mit der Rumpelkiste zu den Landungsbrücken. Hier zerfällt die Truppe in mehrere Grüppchen und es ist genügend Zeit sich zu vergnügen, zu essen, zu trinken, in der Sonne zu sitzen oder einfach nur Schiffe anzuglotzen. Immer wieder werden wir angesprochen und immer wieder wünschen uns die Hanseaten viel Glück, erstaunlich. Aber sie warnen uns auch vor den gewaltbereiten Hooligans des Bundesliga-Dinos. Gegen 17 Uhr erreichen wir am Gästeparkplatz wieder unseren Bus, der zwischenzeitlich von viel Bullerei umzingelt ist. Um 18.30 Uhr spazieren wir, inmitten tausender Blau-Schwarzer, zum einen Kilometer entfernten Gästeeingang, der eigentlich kein Gästeeingang ist, denn der wird auch von unzähligen Einheimischen benutzt. Der Gästeblock ist gut gefüllt, 1500 Kleeblättler sollen es laut Presse sein.
Zum Spiel:
Vor knapp 57000 fanatischen Zuschauern zeigt unsere Mannschaft eine hervorragende Partie. Spielfreudig wie lange nicht mehr, unbeeindruckt von der Länderspielkulisse, erarbeitet sie sich in der 1. Halbzeit drei dicke Chancen, aber das Spielgerät will einfach nicht über die Torlinie. Nach über 60 Minuten hat der HSV seine erste Möglichkeit und drückt danach mächtig aufs Tor, aber unser Kapitän ist nicht zu bezwingen. Ein Abseitstor für die Gastgeber und ein glasklarer Elfmeter, den der Kerl aus Berlin unserer Elf verweigert, stehen noch zu Buche, dann ist Schluss, 0:0 der Endstand. Frenetischer Jubel brandet auf als unsere Idole an den Zaun kommen und sich für die Unterstützung bedanken.
Nun also der Rückweg. Eigentlich wollen wir zusammenbleiben, das ist aber wegen des furchtbaren Durcheinanders nicht möglich. Im Halbdunkel, eingekeilt in der Menschen-masse, von deren Schuhen die Scheiße der Polizeigäule ungleichmäßig auf dem Teerband verteilt wird, erreichen wir unbelästigt wieder den Fan-Bus. Eine andere Gruppe hat nicht so viel Glück, sie werden von Chaoten angegriffen, aber schnell sind Sheriffs vor Ort, verletzt wird niemand. Wieder eine andere Gruppe wird von der Staatsmacht eingekesselt und muss einen riesen Umweg latschen.
Endlich, gegen 23 Uhr ist der Haufen wieder komplett und wir können los. Nun ist noch der Stau vor und im Elbtunnel zu überstehen und alsbald breitet sich in der rollenden Blechbüchse Ruhe aus. Tapfer halten unsere beiden Moosbüffel aus der Oberpfalz durch und als wir gegen 4 Uhr „die Rhön“ durchqueren graut ein neuer Tag. Exakt um 6.20 Uhr erreichen wir, ziemlich erledigt, nach 1510 Minuten und 1222 Kilometern wieder unsere geliebte KLEEBLATTSTADT.
FRED Bilder
Mit Hochspannung schaut ganz FÜRTH jetzt am Sonntag ab 17.00 Uhr in den RONHOF und wie man hört und liest auch ein großer Teil der Fußballnation. Neun Millionen Fernsehzuschauer werden wohl dabei sein, wenn in der traditionsreichen Spielstätte die Saison beendet wird.