Für Samstag den 17.November 2012 hatte unser Fan-Klub drei Reisebusse gechartert, zum Auswärtsspiel beim Deutschen Meister
BORUSSIA DORTMUND
Unser Vorstand Toni, hatte die relativ frühe Abfahrt mit Bedacht gewählt, weil etwa 20 Busse angekündigt waren und der Laubenweg ja nicht so viele Parkplätze für die Pkws der ca. 1000 Mitfahrer bietet. Kurz nach 6.30 Uhr machte sich unsere kleine Kolonne auf den Weg nach Westen.
Auf bekannter Strecke erreichten wir gegen 8 Uhr die hoch über Würzburg gelegene Rastanlage an der A3 und trotz des Nebels konnte man die Festung Marienberg, das Wahrzeichen der Stadt, gut erkennen. Die relativ frühe Fahrtunterbrechung war erforderlich, weil die 5-köpfige Fahrer-Crew um unseren Stammchaufeur Thorsten, die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten musste. Mit einer logistischen Meisterleistung war es Ihnen gelungen einen entsprechenden Einsatzplan auszuarbeiten.
Das Verkehrsaufkommen auf der berüchtigten 3er war nicht der Rede wert, durch den Spessart, die Einhausung bei Hösbach und an Aschaffenburg vorbei erreichten wir das Autobahndreieck Seligenstadt. Hier bogen wir auf die A45 Richtung Norden ab, ließen nach weitern 100 Kilometern Wetzlar links liegen und gelangten gegen 10 Uhr zu dem für Fahrerwechsel und Raucherpause ausgewählten Rastplatz Dollenberg. Weiter ging's durchs Sauerland, bei dichtem Nebel an Siegen und Olpe vorbei, Lüdenscheid passierten wir bei strahlenden Sonnenschein.
Ein grünes Minicabrio zischte hupend an uns vorbei, der wohlbekannte Fahrer nebst Gattin wollte doch eigentlich den Zug nehmen!? Nach 6-stündiger Fahrt und 430 Kilometern bogen die drei neunundvierzig-Sitzer, beobachtet von etlicher Bullerei, auf den geräumigen Parkplatz E3 unweit des Westfalenstadions, das sie jetzt Signal-Iduna-Park nennen, ein.
Gemütlich spazierten wir in Richtung des Fußball- tempels und waren überascht von der großen Anzahl an Imbissbuden und Fan-Mobilen. Viele Gelb-Schwarze waren schon da und so mischten sich die Weiß-Grünen unter das absolut friedliche Völkchen. Von Fantrennung keine Spur, war auch nicht nötig und so saßen die zwei Dutzend Berittenen ganz entspannt auf Ihren Vierbeinern.
Wir probierten den West- fälischen Krustenbraten (sehr gut) und einen außergewöhnlich guten Glühwein "mit Geschmack" serviert von einem geschminkten Mann in Strumpfhosen und Minirock.
Im Eingangsbereich des alten Stadions "Kampfbahn Rote Erde", das unmittelbar neben der neuen Arena liegt, befindet sich ein Biergarten, der regen Zuspruch fand. Bei den Einlasskontrollen entwickelten die freundlichen Securitys keine große Arbeitswut und so waren wir schnell im Gästeblock.
Erstaunlicherweise hatten die zahlreichen Sicherheitskräfte den Aufgang und 1/3 des Blocks gesperrt. Wozu, wir wissen es nicht. Die Neuankömmlinge mußten sich unter den Wellenbrechern hindurch und den schon dicht an dicht stehenden Fans nach oben quetschen. Als es wegen der drangvollen Enge langsam ungemütlich wurde, hatten die Ordner endlich ein Einsehen und öffneten den Rest des Blockes. Binnen Sekunden waren auch hier alle Plätze belegt, aber der Zustrom von unten ließ nicht nach. Verzweifelt versuchten die Securitys eine Rettungsgasse freizuhalten, es war unmöglich.
Als unsere Idole zum Warmmachen auf den Platz kamen, brandete stürmischer Jubel der knapp 4000 Mitgereisten auf. Kurz vor Spielbeginn hatten sich die Ordner komplett "vom Acker gemacht", gut so, wurden doch wieder ein paar Plätze für uns Fürther frei.
Zum Spiel: Durch einen gemeinsamen Abwehrschnitzer vom Schmitti und Sobi ging der BVB schon in der 3. Spielminute in Führung, aber unser Kleeblatt schlug zurück.
Zwei Zeigerumdrehungen später schickte der wiedergenesene Zille den Stiebi auf die Reise und der überwand den Dortmunder Zerberus mit seinem Superheber zum Ausgleich. Der Gästeblock bebte.
In der 15. Spielminute entschied der Herr Doktor aus Münster auf Strafstoß für den Meister, den man geben kann, den die kleinen Fürther, so aber niemals bekommen hätten. Lewandowski verwandelte unhaltbar, 77000 der über 80000 tobten. Als dann der Sercan nach gut 35 Minuten seinen Kunstschuß aus ca. 20 Metern an den Pfosten setzte und Nationalspieler Götze kurz darauf unsere halbe Hintermannschaft narrte, war die Messe gelesen, 3:1 der Halbzeitstand.
Wer nun geglaubt hatte, dass sich unsere Truppe nach der Pause noch mal energisch aufbäumen würde, sah sich bitter enttäuscht. Gefühlte 80% Ballbesitz für die Klopp-Truppe, Power Play vor den Fürther Strafraum, unsere Spieler liefen nur nebenher, anstatt mal kräftig dazwischen zu fahren. Zum Glück schonten sich auch die Dortmunder und schalteten mehrere Gänge zurück, so dass unsere Jungs das Halbzeitergebnis über die Zeit retten konnten. Blamabel und langweilig!
Nach dem Schlusspfiff strömten wir mit den Massen zu den Parkplätzen und relativ zügig waren unsere Busse zur Abfahrt bereit. Der Autobahnzubringer war heillos verstopft, etwa eine halbe Stunde bewegten wir uns nur im Schritttempo voran. Auf der A45 und wieder auf der A3 ging es flott Richtung Heimat, die Stimmung im Bus war verhalten, kein Wunder bei diesem Ergebnis. Zwei kurze Pausen auf den Rastanlagen Katzenfurt und Spessart unterbrachen die zügige Heimfahrt und früher als erwartet, erreichten wir um 23.30 Uhr an der Ausfahrt Ronhof unsere geliebte KLEEBLATTSTADT. Im Laubenweg begegnete uns der leere Mannschaftsbus, alle Spielerautos waren schon abgefahren.
FRED Bilder